Zum Hauptmenü

Breitendorf,

Gemeinde Hochkirch, Sachsen

Breitendorf ist LTE-Vorreiter

Nachdem alle anderen Bürger der Gemeinde Hochkirch bereits seit 2005 breitbandig am Informationszeitalter teilhaben konnten, mussten die Breitendorfer bis April 2012 warten, ehe mit dem kurz LTE genannten Mobilfunkstandard eine brauchbare und vor allem bezahlbare DSL-Alternative verfügbar wurde. Nun gehört Breitendorf zu den LTE-Vorreitern im Landkreis Bautzen, den die Telekom bis Juli 2013 flächendeckend versorgen will.

Wo lag das Problem?

Breitendorf ist anders als alle anderen Hochkircher Ortsteile an das Löbauer Telefonnetz angeschlossen – daher auch die abweichende Vorwahl. Die Leitung nach Löbau ist wahrscheinlich zu schlecht, vielleicht ist auch Glasfaser im Spiel. In jedem Fall hätte die Telekom viel Geld investieren müssen, nur um vielleicht ein Dutzend Haushalte mit DSL-Anschlüssen zu versorgen. Breitendorf war kurz gesagt wirtschaftlich unrentabel.

Was ist mit der Versorgungspflicht?

Die Telekom betrachtet ihre Verpflichtung zur Grundversorgung mit dem Telefonanschluss als erfüllt und sieht daher auch keinen Handlungsbedarf. Es gab und gibt viele Versuche, das gesetzlich zu ändern oder einzuklagen. Ohne Erfolg.

Ist Sateliten-DSL eine Alternative?

Nur, wenn sich mehrere Haushalte einen Anschluss teilen. Bei einigen Angeboten handelt es sich um eine Einweg-Kommunikation. Für den Rückkanal – und der wird immer benötigt – muss gleichzeitig eine Modem- oder ISDN-Leitung offen gehalten werden. Das heißt, doppelter Preis (rund 40 Euro monatlich plus Telefonanschluss) für die halbe Leistung. Echtes Sateliten-DSL mit Zwei-Wege-Kommunikation erreicht gerade die Geschwindigkeiten von DSL 2000, kostet aber rund 80 bis 100 Euro im Monat.

Was ist mit UMTS?

Breitendorf liegt in einem Funkloch. Bei meinem Test war nur auf dem Dachboden etwas zu empfangen, und auch dort nur mit deutlich spürbaren Stockungen. Eventuell könnte man den Empfang mit einer auf dem Dach angebrachten Antenne so weit verbessern, dass die Sache benutzbar wird. Für den dazu gehörenden UMTS-Vertrag sollte man keinesfalls weniger als 40 Euro im Monat investieren, da sich hinter den günstigeren Angeboten windige Abzock-Fallen verbergen.

Können andere Anbieter helfen?

Letzten Endes stehen alle anderen Anbieter vor den selben Problemen wie die Telekom – eher noch schlimmer, weil sie kleiner sind und noch mehr auf Wirtschaftlichkeit achten müssen. Lösungen per Funk sind schwer realisierbar, weil Breitendorf in einer Senke liegt und keine direkte Sichtverbindung zu einem möglichen Anschlusspunkt existiert.

Arcor hat mir DSL angeboten

Ich kann nur vermuten, dass der Arcor-Mitarbeiter seine Provision durch den Abschluss möglichst vieler Verträge steigern wollte. Wenn er DSL anbietet, heißt das nur, dass es irgendwann kommen wird, aber wann, ist völlig unklar. Bis dahin hat man auch mit dem Arcor-Vertrag nur eine ISDN-Verbindung. Der Haustürverkäufer sagte auch, dass Arcor Leitungen von der Bahn gemietet hätte. Was an diesen Behauptungen dran ist, weiß ich nicht. Telefonisch bestätigt Arcor, dass es in Breitendorf kein DSL gibt.

Zuletzt bearbeitet am 3. Mai 2012 | | News | Impressum